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Canine kognitive Dysfunktion

Die sogenannte canine kognitive Dysfunktion ist mit der senilen Demenz beim Menschen vergleichbar. Da Hunde gegenwärtig ein höheres Lebensalter erreichen, nehmen auch altersbedingte Erkrankungen wie Demenz zu. Vermehrte Ablagerungen in den Blutgefäßen führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung des Gehirns und zum Absterben von Nervenzellen. Es handelt sich demnach um eine degenerative, fortschreitende und nicht heilbare geriatrische Erkrankung des Hundes. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bei 30 - 60% der Hunde ab 7 Jahre Anzeichen für eine kognitive Dysfunktion festgestellt werden können. Beim regelmäßigen „Senioren Check up“ sollten Verhaltensanzeichen, die auf eine kognitive Dysfunktion hinweisen, ein wichtiger Bestandteil der Anamnese sein. 

Leitsymptome

Die canine kognitive Dysfunktion ist gekennzeichnet von einer fortschreitender Verschlechterung diverser kognitiver Fähigkeiten, welches eine große Bandbreite an Symptomen beinhaltet. 

Die folgenden Leitsymptome dienen Ihnen als Hundebesitzer als Orientierungshilfe:

 

Veränderung des Aktivitätsniveaus -> ständiges dranghaftes Wandern, ziellose Aktivitäten

Erhöhte Anzeichen von Unruhe und Ängstlichkeit 

Desorientierung , in die Leere starren

Unsauberkeit, Kot- und Urinabsatz in der Wohnung/im Haus

Rückzug von sozialen Interaktionen, eingeschränkte/verminderte Reaktion auf Ansprache

Veränderte Schlafgewohnheiten, gestörter Tag-/Nacht-Rhythmus, starke nächtliche Unruhe, teils mit Lautäußerungen

Veränderung von erlernten Prozessen und Gedächtnisleistungen, wie z.B. scheinbarer Ungehorsam

Verminderte Körperpflege

Ungezielte Lautäußerungen bis hin zu ständigem Bellen/Jaulen

Plötzliche aggressive Verhaltensweisen, auch in Interaktion mit Artgenossen

 

Die häufigsten Symptome sind zusammengefasst Desorientierung, Unsauberkeit, Starren und nächtliche Unruhe.

 

Es gibt keine diagnostischen Tests, um die Diagnose der caninen kognitiven Dysfunktion zu bestätigen. Wichtig ist es, andere Ursachen, die zu ähnlichen Symptomen führen, auszuschließen. Dazu gehören sehr häufig:

 

- Schmerzen aufgrund artrothischer Prozesse

- Herzerkrankungen

- Erkrankungen des Harntraktes

- Tumoröse Veränderungen im Bauchraum 

- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)

- Cushing Syndrom

- chronische Nierenerkrankungen

- Diabetes

 

Therapeutische Massnahmen

Da es sich bei der caninen kognitiven Dysfunktion um eine unheilbare degenerative Erkrankung handelt, bewirken therapeutische Massnahmen meist lediglich eine Linderung und Verlangsamung des Erkrankungsprozesses.

 

Verhaltenstherapeutische Massnahmen

-> Eine angepasste mentale Stimulation (zum Beispiel das Erlernen neuer Kommandos) und die Anreicherung der Haltungsumwelt (zum Beispiel in Form von Futterspielen)

Diätetische Massnahmen

-> Spezialfuttermittel zur Unterstützung der Merk- und Lernfähigkeit (zum Beispiel das Trockenfutter b/d der Firma Hills, angereichert mit einem hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren, einem angemessenen Protein-/Phosphor- und Natriumgehalt sowie Antioxidantien)

Ergänzungsfuttermittel

-> Calmin/CBD Öl, Zylkene (zur Reduzierung von Ängstlichkeit, Stress)

Pharmakologische Massnahmen

-> Mit den Wirkstoffen Selegilin (Seligan) und Propentofyllin  (Karsivan/Vitofyllin) stehen einem zwei Medikamente zur Verfügung, die zu einer Verbesserung der Durchblutung und Sauerstoffversorgung von Gehirn, Herz, Muskulatur und anderen lebenswichtigen Organen beitragen.